Im Schwangerschaftskonflikt?
Beratungsstelle in Ihrer Nähe finden ...

Wie und wem sage ich es?

Für viele ist es nicht leicht, das Umfeld über die Schwangerschaft zu informieren. Manchmal ist es sinnvoll, sich dafür Unterstützung zu holen.

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Auf die Frage, wie und wem man die Neuigkeit einer Schwangerschaft erzählt, gibt es keine allgemein gültige Antwort. Vielleicht möchtest du es als erstes dem Vater des Kindes erzählen, oder doch lieber deiner besten Freundin? Lieber den Eltern erst mal nichts sagen oder sie so rasch wie möglich einweihen? Jeder Mensch geht anders mit dieser Situation um. Es ist auf jeden Fall sinnvoll, sich Zeit für ein Gespräch zu nehmen.

Gerade wenn du in der Entscheidung für oder gegen die Schwangerschaft noch sehr unsicher bist, überlege dir gut, wem du dich anvertrauen möchtest. Manchmal ist es besser, wenn du dir erst einmal Klarheit über deine eigenen Gefühle verschaffst, bevor du andere einweihst. Du kannst dich auch zuerst an eine Beratungsstelle wenden.

Wie bringe ich es dem Vater des Kindes bei?

Vielleicht war es nur ein One-Night-Stand, vielleicht seid ihr aber auch ein Paar? Wie auch immer deine Beziehung zum Vater deines Kindes ist, er hat auf jeden Fall ein Recht, von der Schwangerschaft zu erfahren. Das gilt natürlich besonders, wenn du dich entscheidest, das Kind zu bekommen.

Aber auch wenn du über einen Schwangerschaftsabbruch nachdenkst, solltest du mit ihm darüber reden. Schließlich ist es auch sein Kind. Die Entscheidung darüber, ob du das Kind behältst oder einen Schwangerschaftsabbruch machst, liegt zwar am Ende bei dir allein. Aber wenn ihr gemeinsam zu einer Entscheidung gelangt, lassen sich die Konsequenzen leichter tragen, ganz gleich, wofür ihr euch entscheidet.

Wahrscheinlich ist dein Freund erst einmal überrascht von der Nachricht. Da kann es schnell passieren, dass die erste Reaktion für dich enttäuschend oder sogar verletzend ist. Vielleicht braucht er, genau wie du, erst einmal ein wenig Zeit, um diese Mitteilung zu verdauen. Wenn der erste Schreck überwunden ist, könnt ihr noch einmal in Ruhe darüber reden und die Situation dann gemeinsam meistern.

Hilfreich ist es sicher auch, zusammen zu einer Beratungsstelle zu gehen. In Gegenwart eines neutralen dritten Menschen fällt es oft leichter, die eigenen Wünsche und Ängste zu formulieren und dem jeweils anderen genau zuzuhören. 

Wenn dein Freund nichts mit dem Kind zu tun haben will, hat es keinen Sinn, etwas erzwingen zu wollen. Dann ist es besser, dass du deine Entscheidung ohne ihn triffst. Vielleicht ändert sich seine Haltung später noch, zum Beispiel wenn er das Kind sieht. Über rechtliche Aspekte wie zum Beispiel Unterhaltsansprüche oder das Umgangsrecht kannst du dich ebenfalls in der Schwangerenberatungsstelle informieren.

„Meine Eltern drehen durch, wenn sie das erfahren!“

Wenn deine Eltern streng sind, hast du vielleicht Angst, dass es einen Riesenkrach gibt. Trotzdem wirst du früher oder später mit ihnen reden müssen. Vielleicht hilft es dir, zu diesem Gespräch eine Person mitzunehmen (oder sogar „vorauszuschicken“), der du vertraust und die dir Rückhalt gibt.

Du kannst dich auch ohne das Wissen deiner Eltern an eine Beratungsstelle wenden. Gemeinsam mit der Beraterin oder dem Berater lässt sich vielleicht eine Lösung finden, wann und wie du deine Eltern einweihst. Du kannst dich auf jeden Fall darauf verlassen, dass deine Eltern von dem Beratungsgespräch nichts erfahren, wenn du das nicht möchtest.

Für viele Eltern ist eine so frühe Schwangerschaft ihrer Tochter sicherlich erst einmal ein Schock. Sie machen sich große Sorgen um deine Zukunft, fühlen sich möglicherweise als (Groß-)Eltern ungewollt in die Pflicht genommen und wissen oft nicht, wie sie mit der Situation richtig umgehen sollen. Zornige Reaktionen sind oft nur ein Ausdruck von Hilflosigkeit.

Wenn sich die Gemüter beruhigt haben, kann die Unterstützung durch die Eltern sehr entlastend sein. Du kannst natürlich auch gemeinsam mit deinen Eltern zur Beratung gehen. Sie haben das in dieser Situation vielleicht genau so nötig wie du. Gerade wenn du dich für das Kind entscheidest und zu Hause wohnen bleiben möchtest, gibt es nun vieles miteinander abzusprechen.

Wenn du es nicht möchtest, können deine Eltern nicht erzwingen, bei dem Beratungsgespräch dabei zu sein.

Wer sollte informiert werden?

Wenn du dich für ein Leben mit dem Kind entscheidest, ist es sinnvoll, in der Schule oder im Ausbildungsbetrieb Bescheid zu sagen. Üblicherweise wartet man damit das Ende des dritten Schwangerschaftsmonats ab. Dann kann das weitere Vorgehen geplant und zum Beispiel der Umgang mit möglicherweise vermehrten Fehlzeiten geklärt werden.

In der Schule kann die Vertrauenslehrerin, der Vertrauenslehrer oder der schulpsychologische Dienst die richtige Anlaufstelle sein. Im Ausbildungsbetrieb ist es vielleicht der Betriebs- oder Personalrat oder eine ältere Kollegin deines Vertrauens.

Mit Unterstützung geht es leichter

Für alle anstehenden Gespräche kannst du dir in der Schwangerschaftsberatungsstelle Unterstützung holen. Du bekommst dort alle Informationen, die du für deine persönliche Entscheidung brauchst. So gerüstet, gehst du vielleicht auch selbstbewusster in ein Gespräch mit den Eltern oder der Schule und kannst deinen eigenen Standpunkt besser vertreten.

Bei ganz schwierigen Gesprächen kann dich die Beraterin oder der Berater auch begleiten oder ein Vorgespräch für dich führen. Über die Beratungsstellensuche auf diesen Seiten findest du schnell eine Beratungsstelle in deiner Nähe. Von hier aus kannst du direkt Kontakt aufnehmen.

Auch werdende Väter haben das Recht auf eine ausführliche persönliche Beratung. Wenn du eine Freundin hast, die ein Kind von dir erwartet, ist es wichtig, dass du dich auch unabhängig von ihr damit auseinandersetzt, was diese Vaterschaft für dich bedeutet. Mit der Hilfe einer Beraterin oder eines Beraters kannst du in Ruhe klären, wie deine persönliche Haltung zur Schwangerschaft ist und welche Möglichkeiten dir deine rechtliche und finanzielle Situation bietet.

Ja. Viele Hebammen, Frauenärztinnen und -ärzte begrüßen das sogar. Als werdender Vater überlegst du am besten vorher, welche Fragen du hast, und schreibst sie auf, damit du sie in der Untersuchungssituation nicht vergisst. Es kann sein, dass du bei der körperlichen Untersuchung das Zimmer verlassen musst, wenn deine Freundin nicht ausdrücklich wünscht, dass du dabei bleibst.

Besonders spannend sind die Ultraschalluntersuchungen, die normalerweise dreimal während der Schwangerschaft durchgeführt werden, nämlich im dritten, sechsten und achten Monat. Dort könnt ihr auf dem Bildschirm sehen, wie euer Kind in der Gebärmutter liegt, wie sein Herz schlägt und wie es sich bewegt.

Überlege erst ganz genau, ob es in deinem Umfeld doch jemanden gibt, dem du alles erzählen und den du um Rat fragen kannst: Vielleicht die Exfreundin deines großen Bruders, die du so gerne mochtest, deine (ehemalige) Lehrerin oder die Vertrauenslehrerin deiner Schule, eine Verwandte, die Pfarrerin deiner Kirchengemeinde, die nette Mutter aus der Nachbarschaft, bei der du ab und zu babysittest, oder ein älteres Mädchen aus deiner Schule, das dir in einer anderen Angelegenheit auch schon mal geholfen hat.

Manchmal haben gerade Menschen, die einem nicht ganz so nahe stehen, gute Tipps und reagieren vor allem gelassener als die eigene Familie. Doch egal, ob du jemanden hast, mit dem du über deine Schwangerschaft reden könntest oder nicht, ist es in jedem Fall gut, zu einer Schwangerschaftsberatungsstelle zu gehen. Die Adressen von Beratungsstellen findest du über die Beratungsstellensuche auf diesen Seiten.

Der Besuch einer Beratungsstelle ist besonders dann zu empfehlen, wenn du Hilfe bei der Entscheidung brauchst, ob du das Kind bekommen möchtest oder nicht. In einer Schwangerschaftsberatungsstelle bekommst du schnell einen Termin. Die anerkannten Schwangerschaftsberatungsstellen klären über alle Hilfen und Rechtsansprüche auf, die das Austragen der Schwangerschaft und das Leben mit dem Kind erleichtern können. Ebenso informieren sie über die Möglichkeiten eines Abbruchs.
Das Ziel der Schwangerschaftskonfliktberatung besteht darin, das ungeborene Leben zu schützen. Deshalb werden dir auch Perspektiven für ein Leben mit dem Kind aufgezeigt. Trotzdem musst du nicht befürchten, durch die Beraterin oder den Berater beeinflusst oder verurteilt zu werden. Die Beratungsstellen sind angehalten, Beratungsgespräche ergebnisoffen zu führen. Die Beratung soll dich darin unterstützen, eine eigenverantwortliche Entscheidung zu finden.

Die Beraterin oder der Berater wird sich Zeit für deine Fragen und Sorgen nehmen und dir bei deiner Entscheidung helfen, ohne dich in eine bestimmte Richtung zu drängen. Eine Beratungsstelle in deiner Nähe findest du leicht über die Beratungsstellensuche auf diesen Seiten.

In vielen Praxen besteht der erste Termin nur aus einem Gespräch zum gegenseitigen Kennenlernen. Dabei kannst du die Fragen stellen, die dich beschäftigen, und dich über die verschiedenen Untersuchungsmethoden informieren. Du kannst dich auch über Empfängnisverhütung beraten lassen.

Der Arzt oder die Ärztin wird dich wahrscheinlich fragen, welche Krankheiten oder Operationen du schon hattest, ob du rauchst, wann du deine erste Regelblutung hattest und ob du Beschwerden hast.
Wenn du zum ersten Mal untersucht wirst, sollte dir die Frauenärztin oder der Frauenarzt alles genau erklären. Das hilft dir, mögliche Angst vor der Untersuchung abzubauen. Die Ärztin oder der Arzt wird dann zuerst die Vulvalippen und den Scheideneingang von außen ansehen und anschließend ein so genanntes Spekulum, das ist ein längliches trichterförmiges Instrument, vorsichtig in die Scheide einführen. Mit Hilfe eines Vergrößerungsglases können der Muttermund und der Gebärmutterhals angesehen werden.
Anschließend wird die Ärztin oder der Arzt einen oder zwei Finger in die Scheide einführen, um die Gebärmutter zu untersuchen. Zuletzt folgt eine Tastuntersuchung der Brüste und der Achselhöhlen, um zu überprüfen, ob es dort Verdickungen oder Knötchen gibt. In einem abschließenden Gespräch werden dir die Ergebnisse der Untersuchung erklärt.