Im Schwangerschaftskonflikt?
Beratungsstelle in Ihrer Nähe finden ...

Wege zur Beratung – du hast die Wahl

Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Beratung – vom direkten Gespräch über die telefonische bis hin zur E-Mail-Beratung. Du kannst selbst entscheiden, auf welche Weise du beraten werden möchtest – außer wenn du einen Schwangerschaftsabbruch erwägst.

© Klaus Vedfelt / DigitalVision / via Getty Images

Du kannst dich für die Beratungsart entscheiden, bei der du dich mit deinen Fragen am besten aufgehoben fühlst. Wenn es um einen Schwangerschaftsabbruch geht, brauchst du allerdings eine Beratungsbescheinigung. Die bekommst du nur nach einer Beratung durch eine Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle oder durch eine Ärztin oder einen Arzt mit entsprechender Ausbildung.

Die Beratung ist in der Regel kostenfrei und erfolgt in jedem Fall streng vertraulich. Das bedeutet, dass die Beraterinnen und Berater keinerlei Informationen über das Gespräch an Dritte weitergeben dürfen, es sei denn, du möchtest das.

Persönlicher Kontakt schafft Vertrauen

Die persönliche Beratung findet im Gespräch mit der Beraterin oder dem Berater in einer Beratungsstelle statt. Der persönliche Kontakt hilft, eine Atmosphäre des Vertrauens zu schaffen.

Du musst der Beraterin oder dem Berater nicht deinen Namen nennen, wenn du lieber anonym bleiben möchtest. Zum persönlichen Beratungsgespräch kannst du als Schwangere oder werdender Vater alleine kommen oder deinen Partner / deine Partnerin, deine Eltern oder eine andere Person deines Vertrauens mitbringen.

Im Beratungsgespräch kannst du alle Fragen ansprechen, die dich im Zusammenhang mit der Schwangerschaft beschäftigen, ganz gleich, ob es um die Partnerschaft, um die Wohnsituation oder um rechtliche oder finanzielle Fragen geht. Die Beraterinnen und Berater werden dir in jedem Fall den Rücken stärken und dir helfen, Lösungen für deine Probleme zu finden.

In manchen Beratungsstellen gibt es zwar auch Gesprächsmöglichkeiten ohne Anmeldung. Besser ist es jedoch, wenn du vorher telefonisch einen Termin ausmachst.

Bei einem Schwangerschaftskonflikt dürfen auch dafür zugelassene Ärztinnen und Ärzte die Beratung durchführen. Leider ist es aber häufig so, dass sie im laufenden Praxisbetrieb nur wenig Zeit für viele wichtige Fragen haben. Wenn du nach einer Beratung - wo auch immer sie stattgefunden hat - das Gefühl hast, dass du noch mit jemand anderem sprechen möchtest, so ist das dein gutes Recht!

Telefonberatung: Anonym und dennoch persönlich

Die Telefonberatung ist anonymer als ein direktes Gespräch, aber sie bietet dir genauso Gelegenheit, über deine Probleme und Gefühle zu sprechen. Die Beraterin oder der Berater hört dir aufmerksam zu und beantwortet deine Fragen. Wenn du etwas nicht richtig verstanden hast, frag ruhig noch einmal nach.

Auch in der Telefonberatung entscheidest du selbst, wie viel du über dich erzählen willst. Eine Telefonberatung kann auch als Vorgespräch zu einer nachfolgenden persönlichen Beratung dienen. Wenn du die Telefonberatung einer anerkannten Schwangerschaftsberatungsstelle in Anspruch nimmst, kannst du sicher sein, mit entsprechend qualifizierten Beraterinnen und Beratern zu sprechen. Außer den regulären Telefongebühren entstehen dir dann auch keine Kosten.

Den für einen Schwangerschaftsabbruch notwendigen Beratungsschein erhältst du nur in von einer dafür anerkannten Schwangerschaftsberatungsstelle.

Beratung und Erfahrungsaustausch im Internet

Wer das persönliche Beratungsgespräch nicht in Anspruch nehmen kann oder will, findet im Internet verschiedene Möglichkeiten, sich qualifiziert beraten zu lassen. Zur Auswahl stehen die Beratung per E-Mail, per Einzel- und Gruppenchat oder die Beratung im Rahmen eines Diskussionsforums. Chats und Foren werden oft nur zu bestimmten Zeiten von Expertinnen und Experten betreut; entsprechende Hinweise finden sich meist auf der entsprechenden Webseite.

Die Anonymität kann hilfreich sein, wenn du lieber keinen persönlichen Kontakt zu einer Beraterin / einem Berater aufnehmen möchtest. Auch die Befürchtung, etwa von Nachbarn oder Bekannten auf dem Weg zu einer Beratungsstelle gesehen zu werden, kann ein Grund sein, die Internetberatung vorzuziehen.

Wenn du Kontakt zu Menschen in ähnlichen Lebenssituationen suchst, kannst du auch Gruppenchats und Diskussionsforen nutzen. Hier bringen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Erfahrungen und Ideen ein. Das Gefühl, mit seinen Fragen und Sorgen nicht allein zu sein, tut gut. Allerdings ist nicht immer gewährleistet, dass die Informationen aus Chats und Foren auch richtig sind und die Kommentare der anderen wirklich weiterhelfen.

Im Fall einer Schwangerschaft ist ein Gesprächstermin mit einer speziell dafür ausgebildeten Beraterin oder einem Berater absolut empfehlenswert.

Den für einen Schwangerschaftsabbruch notwendigen Beratungsschein erhältst du nur von einer dafür anerkannten Schwangerschaftsberatungsstelle.

Welche Beratungsart passt am besten zu mir?

Wenn du sehr viele Fragen hast und eine intensive persönliche Beratung brauchst, ist es am besten, einen Termin in einer Beratungsstelle zu vereinbaren. Vielleicht brauchst du auch nur eine bestimmte Information, oder es ist dir unangenehm, mit einem fremden Menschen „von Angesicht zu Angesicht“ über dein Anliegen zu sprechen. Dann ist die Telefonberatung möglicherweise der bessere Weg.

Wenn du außer der Beratung auch den Kontakt und Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten suchst, wirst du am ehesten im Internet fündig. Ziehst du einen Schwangerschaftsabbruch in Erwägung, ist die vorherige persönliche Beratung durch eine anerkannte Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle allerdings zwingend erforderlich.

Über die Beratungsstellensuche der BZgA auf diesen Seiten kannst du gezielt nach einer Beratungsstelle in deiner Nähe, aber auch nach bestimmten Beratungsarten wie Internet- oder Onlineberatung suchen.

Überlege erst ganz genau, ob es in deinem Umfeld doch jemanden gibt, dem du alles erzählen und den du um Rat fragen kannst: Vielleicht die Exfreundin deines großen Bruders, die du so gerne mochtest, deine (ehemalige) Lehrerin oder die Vertrauenslehrerin deiner Schule, eine Verwandte, die Pfarrerin deiner Kirchengemeinde, die nette Mutter aus der Nachbarschaft, bei der du ab und zu babysittest, oder ein älteres Mädchen aus deiner Schule, das dir in einer anderen Angelegenheit auch schon mal geholfen hat.

Manchmal haben gerade Menschen, die einem nicht ganz so nahe stehen, gute Tipps und reagieren vor allem gelassener als die eigene Familie. Doch egal, ob du jemanden hast, mit dem du über deine Schwangerschaft reden könntest oder nicht, ist es in jedem Fall gut, zu einer Schwangerschaftsberatungsstelle zu gehen. Die Adressen von Beratungsstellen findest du über die Beratungsstellensuche auf diesen Seiten.

Der Besuch einer Beratungsstelle ist besonders dann zu empfehlen, wenn du Hilfe bei der Entscheidung brauchst, ob du das Kind bekommen möchtest oder nicht. In einer Schwangerschaftsberatungsstelle bekommst du schnell einen Termin. Die anerkannten Schwangerschaftsberatungsstellen klären über alle Hilfen und Rechtsansprüche auf, die das Austragen der Schwangerschaft und das Leben mit dem Kind erleichtern können. Ebenso informieren sie über die Möglichkeiten eines Abbruchs.
Das Ziel der Schwangerschaftskonfliktberatung besteht darin, das ungeborene Leben zu schützen. Deshalb werden dir auch Perspektiven für ein Leben mit dem Kind aufgezeigt. Trotzdem musst du nicht befürchten, durch die Beraterin oder den Berater beeinflusst oder verurteilt zu werden. Die Beratungsstellen sind angehalten, Beratungsgespräche ergebnisoffen zu führen. Die Beratung soll dich darin unterstützen, eine eigenverantwortliche Entscheidung zu finden.

Die Beraterin oder der Berater wird sich Zeit für deine Fragen und Sorgen nehmen und dir bei deiner Entscheidung helfen, ohne dich in eine bestimmte Richtung zu drängen. Eine Beratungsstelle in deiner Nähe findest du leicht über die Beratungsstellensuche auf diesen Seiten.

Auch werdende Väter haben das Recht auf eine ausführliche persönliche Beratung. Wenn du eine Freundin hast, die ein Kind von dir erwartet, ist es wichtig, dass du dich auch unabhängig von ihr damit auseinandersetzt, was diese Vaterschaft für dich bedeutet. Mit der Hilfe einer Beraterin oder eines Beraters kannst du in Ruhe klären, wie deine persönliche Haltung zur Schwangerschaft ist und welche Möglichkeiten dir deine rechtliche und finanzielle Situation bietet.

Wenn du schwanger bist, hast du ein Recht auf Beratung. In einer Schwangerschaftsberatungsstelle können alle möglichen Fragen geklärt werden, etwa nach finanzieller Unterstützung. Eine Beratung ist auch dann wichtig, wenn du einen Schwangerschaftskonflikt hast. Vor einem möglichen Schwangerschaftsabbruch besteht die Pflicht, sich durch eine anerkannte Schwangerschaftsberatungsstelle dazu beraten zu lassen. Darüber wird dann eine Bescheinigung ausgestellt. Die Beratungsbescheinigung ist gesetzlich vorgeschrieben.

Eine Schwangerschaftsberatung können Schwangere und werdende Väter in jedem Alter in Anspruch nehmen. Beratungen zu Fragen rund um die Schwangerschaft oder eine Schwangerschaftskonfliktberatung sind kostenlos. Übrigens: Alle Beraterinnen und Berater stehen unter Schweigepflicht. Sie dürfen auch deinen Eltern vom Inhalt des Beratungsgesprächs nichts mitteilen, wenn du das nicht möchtest. In einer Beratung kann auch geklärt werden, ob im Fall eines Schwangerschaftsabbruchs die Einverständniserklärung der Eltern nötig ist.