Im Schwangerschaftskonflikt?
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Neue Aufgaben

Ein kleines Baby kann das Leben ziemlich durcheinander bringen. Beide Eltern müssen sich umstellen, neue Aufgaben und Verantwortung übernehmen. Das ist oft sehr anstrengend, aber auch aufregend und schön.

© Ashley Gill / OJO Images / via Getty Images

Wenn euer Kind auf der Welt ist, braucht es eine Weile, bis sich der Körper umgestellt hat. Auch die Seele muss die vielen Veränderungen, die auf junge Eltern einströmen, erst einmal bewältigen. Vielleicht fühlt ihr euch stärker, selbstbewusster und erwachsener, seit ihr ein Kind habt. Trotz aller Freude und allem Stolz über das Baby werdet ihr euch aber manchmal auch überfordert, müde und kaputt fühlen. Das ist ganz normal! 

Die Tage und Nächte mit einem Säugling können sehr anstrengend sein. Nicht zuletzt kann sich die Verantwortung, die man plötzlich als Mutter (und Vater) hat, ganz komisch anfühlen oder Angst machen. Falls ihr Kummer habt und ihr euch Sorgen macht, ist es wichtig, dass ihr mit jemandem darüber sprecht und ihr gemeinsam überlegt, wie ihr ein wenig Entlastung bekommt. Das gilt besonders, wenn die Mutter das Kind ohne die Unterstützung durch den Vater des Kindes versorgen muss. Wenn es der Mutter gut geht, geht es meist auch dem Baby gut!

Ihr könnt euch auch an eine Schwangerschaftsberatungsstelle wenden. Die Beraterinnen und Berater dort kümmern sich nicht nur um Schwangere, sondern stehen jungen Eltern auch nach der Geburt zur Seite. Außerdem besteht bei Bedarf die Möglichkeit, dass euch eine Familienhebamme unterstützt.

Wichtig: Unterstützung im Alltag

Das Baby füttern, Windeln wechseln, Wäsche waschen, aufräumen, einkaufen und kochen. Mit dem Baby kuscheln, es herumtragen, baden, im Kinderwagen spazieren fahren und es trösten, wenn es nachts nicht schlafen kann. Zu den Vorsorgeuntersuchungen zur Kinderärztin oder zum Kinderarzt gehen. Sich kümmern, wenn es krank ist. Die Ruhe bewahren, wenn es schreit. Das alles ist ganz schön viel auf einmal!

Außerdem werdet ihr selbst gerade erst erwachsen: Eigentlich möchtet ihr selbstständiger und unabhängiger werden, und vielleicht die Schule oder die Ausbildung fertig machen. Nun steht erst einmal euer Kind an erster Stelle. Auch wenn ihr euch stark fühlt, ganz vernarrt seid in das Baby und die beste Mutter und der beste Vater sein wollt, tut euch gerade am Anfang Unterstützung bestimmt gut - ob durch eure Familien, Freundinnen und Freunde oder andere vertraute Menschen. 

Zum Beispiel könnt ihr eure Freunde bitten, ab und zu kurz vorbeizukommen – schon eine ruhige halbe Stunde für ein warmes Bad oder ein Nickerchen kann euch wieder Kraft geben. Vielleicht kann euch auch eine Familienhebamme zur Seite stehen. Sie kann euch über das Wochenbett hinaus für längere Zeit begleiten.

Schönes genießen, Frust vorbeugen

Neben allen Anstrengungen könnt ihr viele glückliche Momente erleben: Zum Beispiel, wenn das Baby zufrieden in seinem Bettchen schlummert und ihr es stolz betrachtet. Wenn es gähnt und dabei sein kleines Gesicht so witzig verzieht, dass ihr lachen müsst. Oder wenn es mit seinen kleinen Fingern ganz fest den Finger seiner Mutter oder seines Vaters umklammert. Wenn ihr die vielen kleinen Glücksmomente und schönen Erlebnisse mit dem Kind bewusst genießen könnt, hilft das auch über die stressigen Momente hinweg.

Ein gutes Mittel gegen Überlastung und Unsicherheit ist, sich mit anderen jungen Müttern (und Vätern) zu treffen. Dann könnt ihr euch von euren Sorgen und Nöten erzählen, praktische Tipps austauschen und vielleicht zusammentun, um euch bei der Kinderbetreuung gegenseitig zu helfen. Treffpunkte für junge Mütter könnt ihr über das Internet oder in den Gelben Seiten finden (Stichworte: Müttertreffs, Krabbelgruppen, Stillgruppen). Ihr könnt auch die Hebamme fragen oder euch bei Einrichtungen der Stadt, Gemeinde oder Kirche erkundigen.

Eigene Bedürfnisse nicht vergessen

Für viele Menschen ohne Kind ist es ganz normal, im Alltag erst einmal an die eigenen Bedürfnisse zu denken. Wenn man mit einem Neugeborenen zusammen lebt, ist das plötzlich anders. Vor allem in den ersten Lebensmonaten geht das Baby vor.

Es wird im Alltag immer wieder so sein, dass ihr selbst gerade etwas ganz anderes wollt als das Baby. Deshalb ist es besonders wichtig, dass ihr ab und zu auch mal das tun könnt, wozu ihr Lust habt. Damit das möglich ist, seid ihr auf die Unterstützung anderer angewiesen. Traut euch, um Hilfe zu bitten, wenn ihr sie braucht. Und wenn ihr zwischendurch mal das Gefühl habt, im Alltagschaos zu versinken, tröstet euch: Bei allen jungen Eltern geht erstmal vieles durcheinander. Aber mit der Zeit wird es besser!