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Rund um Körper und Seele

Wenn du schwanger bist, liegt eine aufregende Zeit vor dir! Eine Schwangerschaft dauert von deiner letzten Regelblutung bis zur Geburt etwa vierzig Wochen. In deinem Körper und deiner Seele wird sich in dieser Zeit eine Menge verändern. Das kann sehr schön sein – und manchmal auch anstrengend.

© rolfo / Moment / via Getty Images

Dein Körper stellt sich jetzt Schritt für Schritt auf die Schwangerschaft um und wird dich manchmal überraschen: Anfangs ist dir vielleicht ab und zu übel – besonders morgens, oder du kriegst plötzlich Heißhunger. Vielleicht bist du auch häufig müde, deine Brüste spannen, deine Verdauung funktioniert nicht wie gewohnt oder du entdeckst einen Schwangerschaftsstreifen. Keine Angst: Diese typischen Beschwerden gehen fast alle vorüber.

"Wie sehe ich aus, wenn mein Bauch immer runder wird?" Mit dieser Frage beschäftigen sich viele schwangere Frauen. Das Selbstbewusstsein muss sich nämlich auch auf die vielen Veränderungen einstellen. Vielleicht kannst du es selbst nicht sehen, aber dein Mund wird zum Beispiel voller und weicher. Viele Schwangere haben eine besondere und schöne Ausstrahlung. 

Manchmal macht das Thema „Gewichtszunahme“ Stress. Um die 15 Kilo Gewichtszunahme sind bei einer Schwangerschaft völlig normal. Wenn du meinst, dass du zuviel wiegst, solltest du trotzdem keine Diät machen. Wichtig ist jetzt vor allem, dich gesund zu ernähren!

Seelische Umstellung

Es kann sein, dass deine Gefühle jetzt öfter Karussell fahren. Dass du manchmal vollkommen glücklich bist und dann wieder voller Sorgen. Dass du dich an einem Tag auf das Kind freust, und dann wieder gar nicht. Das hängt auch mit der Hormonumstellung durch die Schwangerschaft zusammen. Die gegensätzlichen Gedanken und Gefühle können dir aber dabei helfen, dich auf die neue Situation einzustellen.

Vielleicht hast du jetzt häufiger Streit mit deinen Eltern. Oder deinem Freund. Oder hast du Liebeskummer? Das alles ist nicht einfach. Falls du dich fragst, ob dein Baby jetzt den ganzen Stress abbekommt: Nein – es liegt gut geschützt in deinem Bauch und wächst heran. Trotzdem sollten du und alle in deinem Umfeld Rücksicht auf das Ungeborene nehmen. Achte deshalb darauf, dass du zwischendurch immer mal wieder ausruhst und entspannst.

Ernährung & Gesundheit

Dein Körper braucht jetzt eine gesunde und vielseitige Ernährung. Gut sind alle Arten von Vollkorn- und Bioprodukten (wenn du sie magst und verträgst) und möglichst viel frisches Obst und Gemüse. Versuche, dich mit Zucker, Süßigkeiten, Fastfood und Softdrinks zurückzuhalten. Als Getränke eignen sich mit Wasser verdünnte Fruchtsäfte und Kräuter- oder Früchtetees.

Was ist in Sachen „Gesundheit“ außerdem wichtig? Auch wenn dein Bauch immer dicker wird: Wenn du dich regelmäßig bewegst, sorgst du für eine gute Durchblutung und hältst deinen Körper fit. Das ist nicht zuletzt für die Geburt wichtig. Wenn du Sport machst, achte darauf, dich nicht zu überfordern. Hartes Training ist tabu.

Vorsicht Giftstoffe!

Zigaretten, Alkohol und Drogen schaden deinem Körper und damit auch deinem Kind. Du kannst das Baby vor Schäden schützen, wenn du auf alle diese Genussgifte verzichtest.

Beim Rauchen nimmst du einen Cocktail aus bis zu 4.000 verschiedenen Inhaltsstoffen zu dir, die zum Teil Krebs verursachen oder giftig sind. Wenn du rauchst, setzt du auch dein Kind diesen Schadstoffen aus. Du erhöhst damit außerdem das Risiko, dass es später eine Allergie bekommt. Weil auch Passivrauchen schadet, sorgst du am besten schon während der Schwangerschaft für ein rauchfreies Zuhause und meidest Orte, an denen geraucht wird.

Trinkst du Alkohol, gelangt auch dieser in die kindliche Blutbahn. Dann hat das Baby den gleichen Alkoholpegel wie du, obwohl es viel kleiner und empfindlicher ist. Der Alkohol schadet deinem Kind also viel mehr als dir!

Medikamente können in der Schwangerschaft schädlich sein. Wenn du krank wirst oder eine chronische Erkrankung wie zum Beispiel Asthma hast, geht es aber manchmal nicht ganz ohne Medikamente. In diesem Fall können dir deine Ärztin oder dein Arzt sagen, welches Mittel du nehmen kannst. Auch pflanzliche Mittel oder Schmerzmittel wie Paracetamol solltest du nicht ohne vorherige ärztliche Beratung einnehmen.

Liebe & Beziehung

Frisch verliebt? Schon länger zusammen? Oder hast du gerade Liebeskummer? Durch eine Schwangerschaft wird fast jede Beziehung irgendwann auf die Probe gestellt. Manche Paare wachsen dabei enger zusammen. Andere geraten in heftige Auseinandersetzungen. Auf werdende Eltern unter 20 kommen viele anstrengende Aufgaben zu: Jeder Partner wird selbst gerade erwachsen und hat damit schon Einiges zu tun. Dazu kommt die Beziehung, in der es wegen der Schwangerschaft turbulenter zugeht als üblich. Und dann soll man sich noch auf die neuen Rollen als zukünftige Mutter oder Vater einstellen.

Das ist viel auf einmal! Kein Wunder, dass es da auch mal krachen kann. Oder der Liebeskummer heftig zuschlägt. Wenn du das Gefühl hast, dass dir die Probleme über den Kopf wachsen, brauchst du jemanden zum Reden, der dich unterstützt – vielleicht eine gute Freundin, vielleicht jemand aus deiner Familie. Oder du wendest dich an eine Beratungsstelle.

Sexualität

Wie der Sex in der Schwangerschaft läuft, ist ganz unterschiedlich. Vielleicht hast du besonders viel Lust. Dein Genitalbereich ist jetzt besser durchblutet und erregbarer, aber auch sehr empfindlich. Und deine runder und weiblicher werdenden Formen können besonders sexy wirken. Möglich ist aber auch, dass du dich mit den Veränderungen deines Körpers nicht so wohl fühlst. Oder dein Körper ganz anders reagiert als vor der Schwangerschaft. Wenn du weniger oder keine Lust zum Sex hast, ist auch das vollkommen in Ordnung.

Wichtig ist, dass sich weder du noch dein Freund zu irgendetwas zwingen. Und: Erlaubt ist, was Spaß macht, und das gilt natürlich für beide Partner. Keine Sorge: Das Ungeborene ist in der Gebärmutter gut geschützt.

Hygiene schützt!

In der Schwangerschaft ist es besonders wichtig, dass beide Partner ihren Intimbereich sorgfältig pflegen. So lässt sich vermeiden, dass Krankheitskeime in die Scheide gelangen und eine Entzündung auslösen. Bei einer Infektion besteht immer die Gefahr, dass sie in die Gebärmutter aufsteigt und auf das Kind übertragen wird. Am besten wäscht man sich mit wenig Seife und viel warmem Wasser.

Intimpflegemittel sind überflüssig. Bei Frauen können sie außerdem die natürliche Scheidenflora stören, die für die Abwehr von Krankheitserregern wichtig ist. Unbeschnittene Jungen und Männer sollten sich unbedingt auch unter der Vorhaut reinigen.

Neben der Hygiene bieten Kondome während einer Schwangerschaft den besten Schutz vor Krankheitskeimen, die beim Sex übertragen werden können.

Grundsätzlich erhöht jedes Sonnenbad – ob unter freiem Himmel oder im Sonnenstudio – das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken. Denn die ultravioletten Strahlen (UV-Strahlen) dringen tief in die Haut ein und können die Zellen schädigen. Besonders gefährdet sind Menschen mit heller Haut, vielen Leberflecken (Fachausdruck: Nävi) oder anderen Pigmentstörungen. Je früher und häufiger man direkter UV-Bestrahlung ausgesetzt war, desto höher ist das Hautkrebsrisiko. Unter anderem deshalb sind Solariumsbesuche für Jugendliche unter 18 Jahren seit 2009 verboten. Doch auch wer über 18 ist, sollte mit der künstlichen UV-Bestrahlung sehr vorsichtig sein.

In der Schwangerschaft reagiert die Haut durch den Einfluss der Hormone noch empfindlicher auf ultraviolette Strahlen. Bei Schwangeren treten häufiger Hautreizungen, Sonnenallergien oder dunkle Hautflecken (Pigmentstörungen) auf, besonders im Gesicht und im Bereich von Leberflecken und Brustwarzen. Außerdem wird vermutet, dass UV-Strahlung zum Abbau von Folsäure beiträgt. Folsäure ist aber besonders in den ersten Wochen der Schwangerschaft wichtig für die Entwicklung von Rückenmark, Gehirn und Nervenzellen des Embryos. Insgesamt ist es daher besser, auf den Solariumsbesuch zumindest in der Frühschwangerschaft zu verzichten.

Rauchen schadet dir und deinem Kind – sogar dann, wenn du dich nur in Räumen aufhältst, in denen andere rauchen. Nikotin verengt die Blutgefäße, die bei einem ungeborenen Baby noch winzig klein sind. Wenn der Körper des Babys nicht richtig durchblutet wird, bekommt er zu wenig Sauerstoff und Nährstoffe. Das Risiko einer Fehlgeburt ist bei Nichtraucherinnen nur halb so hoch wie bei Raucherinnen. Ihre Kinder haben größere Chancen, normal groß und schwer auf die Welt zu kommen, und bekommen seltener Allergien und Infektionskrankheiten. Kinder von nicht rauchenden Eltern sind auch seltener vom sogenannten plötzlichen Kindstod betroffen. Wenn du und dein Partner eurem Baby zuliebe aufs Rauchen verzichtet, tragt ihr viel dazu bei, dass es gesund aufwachsen kann.

Überlege erst ganz genau, ob es in deinem Umfeld doch jemanden gibt, dem du alles erzählen und den du um Rat fragen kannst: Vielleicht die Exfreundin deines großen Bruders, die du so gerne mochtest, deine (ehemalige) Lehrerin oder die Vertrauenslehrerin deiner Schule, eine Verwandte, die Pfarrerin deiner Kirchengemeinde, die nette Mutter aus der Nachbarschaft, bei der du ab und zu babysittest, oder ein älteres Mädchen aus deiner Schule, das dir in einer anderen Angelegenheit auch schon mal geholfen hat.

Manchmal haben gerade Menschen, die einem nicht ganz so nahe stehen, gute Tipps und reagieren vor allem gelassener als die eigene Familie. Doch egal, ob du jemanden hast, mit dem du über deine Schwangerschaft reden könntest oder nicht, ist es in jedem Fall gut, zu einer Schwangerschaftsberatungsstelle zu gehen. Die Adressen von Beratungsstellen findest du über die Beratungsstellensuche auf diesen Seiten.

Der Besuch einer Beratungsstelle ist besonders dann zu empfehlen, wenn du Hilfe bei der Entscheidung brauchst, ob du das Kind bekommen möchtest oder nicht. In einer Schwangerschaftsberatungsstelle bekommst du schnell einen Termin. Die anerkannten Schwangerschaftsberatungsstellen klären über alle Hilfen und Rechtsansprüche auf, die das Austragen der Schwangerschaft und das Leben mit dem Kind erleichtern können. Ebenso informieren sie über die Möglichkeiten eines Abbruchs.
Das Ziel der Schwangerschaftskonfliktberatung besteht darin, das ungeborene Leben zu schützen. Deshalb werden dir auch Perspektiven für ein Leben mit dem Kind aufgezeigt. Trotzdem musst du nicht befürchten, durch die Beraterin oder den Berater beeinflusst oder verurteilt zu werden. Die Beratungsstellen sind angehalten, Beratungsgespräche ergebnisoffen zu führen. Die Beratung soll dich darin unterstützen, eine eigenverantwortliche Entscheidung zu finden.

Die Beraterin oder der Berater wird sich Zeit für deine Fragen und Sorgen nehmen und dir bei deiner Entscheidung helfen, ohne dich in eine bestimmte Richtung zu drängen. Eine Beratungsstelle in deiner Nähe findest du leicht über die Beratungsstellensuche auf diesen Seiten.

Nasenbluten und auch Zahnfleischbluten gehören zu den häufigen, aber ganz normalen Begleiterscheinungen einer Schwangerschaft. Meist hört beides auf, wenn dein Kind auf der Welt ist.

Alle Schleimhäute sind in der Schwangerschaft besonders gut durchblutet, auch die Nasenschleimhäute. Eine trockene Nase und starkes Schnäuzen verstärken jetzt die Gefahr, dass kleine Äderchen in der Nasenschleimhaut platzen und bluten. Viel trinken oder auch eine Nasensalbe können helfen, die Nasenschleimhäute feucht zu halten.

Auch das Zahnfleisch ist in der Schwangerschaft besonders empfindlich. Wenn es beim Zähneputzen leicht blutet, benutze eine weiche Zahnbürste und putze dir behutsam die Zähne. Vergiss nicht, auch in der Schwangerschaft zur Zahnärztin oder zum Zahnarzt zu gehen, besonders wenn du viele Probleme mit deinen Zähnen hast.

Ja. Das geht sehr vielen Schwangeren so, besonders in den ersten zwölf Wochen und am Morgen. Danach wird es meistens besser.

Wenn du häufig erbrechen musst, kann es sein, dass du sehr viel Flüssigkeit verlierst und dein Stoffwechsel durcheinander gerät. Versuche deshalb, trotz Übelkeit genügend zu trinken – am besten geht das mit Wasser, Tees oder Getränken ohne Kohlensäure, die du in kleinen Schlucken zu dir nimmst.

Um die Übelkeit zu lindern, iss lieber öfter kleine Portionen als wenige große Mahlzeiten. Versuche bei Morgenübelkeit, bereits vor dem Aufstehen etwas Zwieback oder trockene Kekse zu essen. Pfefferminztee oder ein Ingweraufguss können gegen Übelkeit helfen. Aber auch Akupunktur, homöopathische Mittel oder Medikamente werden gegen Übelkeit eingesetzt.

Die Schwangerschaftsvorsorge beginnt, sobald deine Schwangerschaft ärztlich oder von einer Hebamme festgestellt wurde. Ziel der Vorsorge ist es, mögliche Risiken für dich und das Kind frühzeitig zu erkennen. Während der Vorsorgetermine kannst du dich auch beraten lassen, wenn du Fragen zum Schwangerschaftsverlauf hast. Fast alle Vorsorgeuntersuchungen (außer Ultraschalluntersuchungen) können übrigens auch von einer Hebamme durchgeführt und im Mutterpass eingetragen werden.

Zu Beginn der Schwangerschaft sind Vorsorgeuntersuchungen einmal pro Monat vorgesehen, ab der 32. Schwangerschaftswoche alle zwei Wochen. Das soll sicherstellen, dass es dir und dem Kind gut geht und einer normalen Geburt nichts im Wege steht.

Die Kosten für alle regulären Vorsorgeuntersuchungen trägt deine Krankenversicherung. Deine Schule oder dein Arbeitgeber sind verpflichtet, dir für die Vorsorgetermine frei zu geben.

Die beste Schlafposition für Schwangere ist die Seitenlage, möglichst auf der linken Seite. In dieser Lage wird dein Kind optimal mit Blut und Nährstoffen versorgt. In der Rückenlage lastet das ganze Gewicht der Gebärmutter auf deinem Rücken und den inneren Organen. Das kann zu Rückenschmerzen, Verdauungsbeschwerden und Durchblutungsstörungen führen.  

Stützkissen können eine bequeme Schlafstellung erleichtern – ob hinter dem Rücken, unter dem Bauch oder unter den Hüften. Viele Frauen finden es in der Seitenlage zum Beispiel angenehm, wenn das obere angewinkelte Bein auf einem Kissen liegt.